Resources on the Move (RES-MOVE): Förderung der Integration von Migrant*innen durch Co-Working Spaces

Eine kürzliche Reise nach Ljubljana im September 2024 bot ein aufschlussreiches Forschungs-Training, das sich auf die Arbeit mit vulnerablen Gruppen, insbesondere Migranten, konzentrierte. Es beinhaltete einen praxisnahen Ansatz zur Interviewführung, bei dem Herausforderungen wie Vertrauen, Kommunikationsbarrieren und Machtverhältnisse zwischen Forschern und Teilnehmenden thematisiert wurden. Das Training lieferte wertvolle Werkzeuge, um die Inklusivität unserer zukünftigen Forschungsbemühungen sowie die Unterstützung von Coworking- und Kollaborationsräumen besser zu verstehen und zu verbessern.

Das Training endete mit Besuchen von zwei inspirierenden Coworking-Spaces in Ljubljana: CENTER ROG Creative und GMAJNA Migrant Collective – beide unterschiedlich, aber bedeutende Beispiele für die Inklusivität, die RES-Move fördern möchte. Darüber hinaus hielten wir ein Partnertreffen ab, um unseren Fortschritt zu besprechen und die nächsten Schritte zu planen. Wir freuen uns darauf, das Gelernte in unseren jeweiligen Ländern in die Praxis umzusetzen. Stay tuned!

RES-MOVE Kick-Off Partnertreffen in Athen

Die Integration von Migrant*innen ist entscheidend für die Förderung vielfältiger und widerstandsfähiger Gesellschaften, doch Migrant*innen stoßen häufig auf viele Hindernisse auf dem Weg zur Beschäftigung und sozialen Eingliederung. Um diese Herausforderungen anzugehen, hat Migrafrica gemeinsam mit 12 Partnern aus 10 EU-Ländern das RES-MOVE Projekt ins Leben gerufen. Unser Ziel ist es, Co-Working Spaces als Katalysatoren für die Stärkung von Migrant*innen und die Integration in die lokale Gemeinschaft zu nutzen.

Unsere Ziele sind klar formuliert: Migrant*innen mit grundlegenden Fähigkeiten durch maßgeschneiderte Schulungen und Workshops auszustatten und die Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen Migrant*innen und lokalen Fachkräften zu fördern. Unsere Zielgruppen umfassen Freiberufler*innen, Handwerker*innen, Wissensarbeiter*innen und Startup Gründer*innen. 

Die RES-MOVE-Initiative begann ihre gemeinsamen Bemühungen im März 2024 in Athen. Gemeinsam streben wir danach, Co-Working Spaces in lebendige Zentren der Vielfalt, Innovation und des sozialen Zusammenhalts zu verwandeln und damit einen inklusiveren Arbeitsmarkt in der Europäischen Union zu fördern. Das Projekt läuft bis 2027.

Gemeinsam für eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration: Lösungen für den Fachkräftemangel

Die Diskussion um den Fachkräftemangel ist in aller Munde. Einerseits wird eine Politik verfolgt, die darauf abzielt, die Aufnahme von Geflüchteten zu begrenzen und Abschiebungen zu erleichtern. Rechte Narrative, die suggerieren, Geflüchtete wollten nicht arbeiten und kämen nur nach Deutschland, um auf Kosten des Staates zu leben, finden immer mehr politische Akzeptanz, jüngst verdeutlicht durch die Verabschiedung der Bezahlkarte oder die Einführung der Arbeitspflicht für Geflüchtete in Thüringen. Gleichzeitig soll Deutschland ein attraktives Ziel für qualifizierte Einwanderer werden, die durch das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz motiviert werden sollen, nach Deutschland zu kommen.

Der Fachkräftemangel ist ein drängendes Thema für die Zukunft dieses Landes, doch die angestrebten Ansätze auf Bundes- und Länderebene sind besorgniserregend. Migrantische Organisationen und Personen, die bereits im Bereich der Arbeitsmarktintegration tätig sind, müssen in dieser Debatte aktiver einbezogen werden. Deshalb hat die Interkulturelle Promoterin in Zusammenarbeit mit Zug um Zug e.V. zum offenen Austausch eingeladen.

Ziel der Veranstaltung war es, einen Überblick über die neue Gesetzeslage zu geben und sich darüber auszutauschen. Die Veranstaltung begann mit einer einführenden Präsentation von Dr. Andrea Struwe, Fachanwältin für Migrationsrecht, die ein Grundverständnis über das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz vermittelte und somit eine solide Grundlage für die folgenden Diskussionen bot.

Im Zentrum der Diskussionen stand die Frage, wie das neue Gesetz die Arbeitsmarktintegration von Fachkräften beeinflusst und welche Herausforderungen und Chancen sich für Migrant*innen und die Zivilgesellschaft ergeben. 15 Teilnehmer*innen von Vereinen und Organisationen aus dem Raum Köln/Bonn, die im Bereich der Arbeitsmarktintegration von Migrant*innen tätig sind, stellten viele wichtige Fragen zu den konkreten Aspekten des Gesetzes. Es war ein hilfreicher und kritischer Austausch, der klar machte, dass eine menschenwürdige und realitätsnahe Arbeitsmarktintegration mit diesem neuen Gesetz nicht erreicht wird. Vor allem wurde deutlich, dass migrantische Organisationen ihre Expertise, Netzwerke und Erfahrungen aktiver von der Politik eingebunden werden sollten, um eine gerechte und nachhaltige Arbeitskräftegewinnung umzusetzen.

Wir möchten uns bei allen Teilnehmer*innen für ihre aktive Beteiligung und ihre konstruktiven Beiträge bedanken. Ein besonderer Dank gilt auch Dr. Andrea Struwe für ihre wertvolle Unterstützung und die Bereitstellung fundierter Einblicke in die komplexe Thematik.